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Cover © Loewe Verlag |
Originaltitel: -
Autor: Ursula Poznanski
Verlag: Loewe Verlag
Serie: Die Verratenen (Band 1)
Format: Hardcover
Seiten: 464 Seiten
ISBN: 978-3-7855-7546-8
Format: Hardcover
Seiten: 464 Seiten
ISBN: 978-3-7855-7546-8
Preis: 18,95€ [D]; 19,50€ [A]
Website der Autorin:
Inhalt:
Ria gehört zu den Privilegierten des 22. Jahrhundert, die
in einer der künstlich errichteten Schutzsiedlungen wohnen dürfen, geschützt
vor Hunger, Krankheit und Gewalt. Geschützt vor den wilden Clans die außerhalb
der sogenannten Sphären leben. Immer wieder kommt es zu kleineren Übergriffen
auf die Sphärenbewohner, doch dann werden Drei von ihnen außerhalb der Kuppeln
ermordet. Schweren Herzens muss Ria akzeptieren, dass auch eine ihrer
Freundinnen unter den Toten war. Doch dann erfährt sie von einer angeblichen
Verschwörung in der sie, ihr Freund Aureljo und ihre Freundin Tomma verstrickt
sein sollen und dass die Regierung vorhat, alle Beteiligten zu eliminieren ...
Backround Infos:
„Die Verratenen“ ist der Auftakt zu einer dystopischen
Trilogie.
2012 belegte die Autorin mit „Die Verratenen“ den zweiten
Platz in der Kategorie „Bestes Kinder-
und Jugendbuch“ beim Lovelybooks-Leserpreis.
Rezension:
Am Anfang des Buches lernen wir die Protagonistin Ria kennen.
Ria ist eine der wenigen Priviligierten, die innerhalb der Sphären leben darf,
durch Kuppeln geschützte Wohnsiedlungen, die vor Hunger, Umweltkatastrophen und
Krankheiten bewahren sollen. Doch nicht jeder darf innerhalb dieser Sphären
leben, denn Nahrungsmittel und Einwohnerkapazitäten sind begrenzt. Und so kommt
es immer wieder zu Übergriffen der Menschen, die außerhalb der Kuppeln ein
elendiges Leben im ewigen Schnee zu führen haben.
Die eigentliche Geschichte beginnt, als drei Forscher aus
den Kuppeln ermordet aufgefunden werden, während diese auf einer
Forschungsreise außerhalb der Sphären waren. Die Sphärebewohner sind sich
sicher, dass dies das Werk der Wilden Clans sein muss. Auch für Ria gibt es
keinen Zweifel, auch wenn sie den Wilden eher mitleidig gesonnen ist. Doch
eines Tages belauscht sie unfreiwillig ein Gespräch zwischen den Verwaltern
ihrer Sphäre und erfährt, dass sie und ihre Freunde, sowie drei weitere
Sphärenbewohner an einer Verschwörung beteiligt sein sollen und dringend
eliminiert werden müssen.
Somit wendet sich das Blatt natürlich und der
vorhergegangene Mord erscheint in einem völlig anderen Licht. Als Leser fängt
man langsam an, wilde Theorien aufzustellen, vor allem weil man das ganze Buch hindurch
nicht erfährt, um was für eine Verschwörung es sich überhaupt handelt. Genauso
geht es Ria, die in ihrem ganzen Leben noch nie gegen eine Regel verstoßen hat
und immer brav die ihr zugeteilte Rolle in der Gesellschaft gelebt hat.
Und so kommt es, dass Ria, ihr Freunde Aureljo und Tomma,
sowie drei weitere Studenten Tycho, Dantorian und Flemming durch einen
Vorbehalt aus den Spähren gelockt werden und von nun an auf der Flucht vor den Exekutoren
des Sphärenbundes sind. Dies stellt natürlich eine Herausforderung für die
Sechs dar, denn niemand von ihnen weiß, wie man in der Schneewüste bei den
Primitiven Clans überleben kann. Ich weiß zwar nicht, ob die Autorin dies
beabsichtigt hat, aber durch die Beschreibung der Wilden hatte ich immer eine
Horde unzivilisierter Menschen im Kopf die sich bei Bedarf gegenseitig an die
Kehle gehen. Doch als Ria und ihre Freunde dann auf einen Clan treffen wird man
schwer überrascht, was deren Verhalten und auch dessen soziales Gefüge angeht.
Was ich allgemein an dem Buch sehr faszinierend und gleichzeitig
beängstigend fand, waren die dystopischen Elemente, die die Autorin in die
Geschichte eingefügt hat. Zum Beispiel sind viele der Sphärenbewohner künstlich
gezeugte Menschen, also quasi Babys aus dem Reagenzglas und wer die Genforschungsindustrie
ein wenig verfolgt, weiß vielleicht, dass unsere Gesellschaft gar nicht mehr
soweit davon entfernt ist, dies in die Realität umsetzen zu können.
Außerdem fand ich es ganz interessant wie die
Gesellschaft in den Sphären aufgebaut ist. Jeder Mensch hat einen von der
Regierung festgelegten Platz im Leben, sprich Job und Zukunft sind
vorherbestimmt ohne dass die Menschen eine Mitspracherecht haben. Natürlich
funktioniert nur so eine perfekte Gesellschaft, denn nur so gibt es weder
Unter- noch Überbeschäftigung.
Auch die Hauptcharaktere haben mir sehr gefallen, da
diese doch allesamt recht unterschiedlich sind und jeder seine Stärken und
Schwächen mitbringt. Was meiner Meinung nach allerdings ein wenig seltsam
anmutet ist die Beziehung zwischen Aureljo und Ria. Auf mich wirkte diese
einfach viel zu künstlich und geradezu mechanisch, als ob die beiden sich
eigentlich gar nicht lieben, sondern einfach zusammen sind weils nach außen hin
perfekt wäre.
Was den Thriller Charakter des Buches angeht, so war ich
im ersten Abschnitt des Buches noch sehr angetan und die Handlung war spannend
und mitreißend. Jedoc h lässt das Buch danach ein wenig nach und diese typische
Thriller Spannung geht verloren. Selbst, als sich innerhalb von Rias Gruppe ein
Verräter zu befinden scheint, kommt diese leider nicht mehr zurück und die
Handlung lebt eigentlich nur noch von der interessanten Hintergrund Idee und
der Frage, wie es denn eigentlich mit der Verschwörung weitergeht.
Fazit:
Ja auch Deutschland kann gute Dystopien. Die Idee hinter
der Geschichte ist wirklich sehr gut durchdacht und als Leser kann man gar
nicht anders, als sich für die von der Autorin geschaffene Welt zu
interessieren. Leider ebbt die Spannung nach der Hälfte des Buches ein wenig
ab, was wirklich sehr schade ist, da es sonst in jeglicher Hinsicht ein fünf
Sterne Buch wäre.